Hochwasserschutz Obere Iller

Überblick


Vom Illerursprung bis zur Einmündung in die Donau
Vom Illerursprung bis zur Einmündung in die Donau

Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes Obere Iller haben die anliegenden Gemeinden im oberen Illertal einen verbesserten Hochwasserschutz erhalten. Gleichzeitig wurde durch intelligente Nutzung der Retentionsräume auch der Hochwasserschutz für alle Unterlieger bei extremen Hochwasserereignissen verbessert.

Das Pfingsthochwasser 1999 führte zu großen Schäden im Illertal von Sonthofen bis Neu-Ulm bei Wohngebäuden, Gewerbe, Industrie, öffentliche Infrastruktur und Wirtschaft. Ca. 500 ha besiedelte Flächen wurden überstaut.
Dabei entstand ein Gesamtschaden von ca. 60 Mio. €.

Die starken Niederschläge (ca. 250 mm in 24 Stunden) verursachten in der oberen Iller ein Hochwasser, das nach derzeitigen Erkenntnissen statistisch alle 300 Jahre auftritt.

Durch das abgelaufene Hochwasser wurde deutlich, dass die Iller im oberen Illertal mit anderen Maßstäben zu messen ist. Starker Geschiebetrieb und großer Wildholzanteil führen zu einer Verschärfung der Situation.
Unsere dicht genutzten und besiedelten Räume sind für solche Elementarereignisse sehr anfällig.

Die Iller war ein Wildfluss und wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts sukzessive einer Flusskorrektur unterworfen. Ziel dieser Korrektur war es, die Iller in einem klar definierten Bereich einzudämmen, Land urbar zu machen und Besiedlung und Landwirtschaft in stärkerem Umfang zu ermöglichen.
Besonders in den Jahren 1910 - 30 folgten dann Deichbauten, die den Schutzgrad erhöhen sollten. Dies war der Ausbaustandard bis zum Jahre 1999.

Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass in den letzten 40 - 50 Jahren extreme Hochwasserereignisse an der Iller ausblieben.

Die zuvor aufgeführten Ausführungen machen deutlich, dass Handlungsbedarf bestand.
Da jedoch lediglich die Erhöhung der Schutzbauwerke nach jedem abgelaufenen Katastrophenhochwasser vor allem für die Unterlieger keine nachhaltige Lösung sind, wurden hier andere Wege beschritten.