Daten und Fakten

Während niederschlagsarmen Zeiten kam es immer wieder zu sehr geringen Abflüssen in Iller und Donau. Mit dem Rottachsee wurde ein Vorratsspeicher geschaffen, aus dem die beiden Flüsse in Niedrigwasserperioden zusätzlich mit Wasser versorgt werden können. Hierzu kann der Stauspiegel bis zu 10 m abgesenkt werden.

Niedrigwasser Herbst 2011
Niedrigwasser Herbst 2011

Dieses Ziel liegt im öffentlichen Interesse und dient der wasserwirtschaftlichen Standortverbesserung der überregionalen Entwicklungsachsen Iller und Donau.

Mit der Niedrigwasseraufhöhung ergeben sich folgende wasserwirtschaftliche Vorteile:

  • Stabilisierung der Abflüsse in Iller und Donau
  • Wasserwirtschaftliche Vorsorge für die Entwicklung von Besiedlung und Industrie entlang den überregionalen Entwicklungsachen Iller und Donau
  • Erhaltung des Ökosystems im Gewässer auch in Zeiten extremer Trockenheit
  • Pufferung außergewöhnlicher, stoßweiser Gewässerbelastungen

Technische Daten zum Rottachsee

  • Höchster Stau: 851,00 m über Normalnull (m üNN)
  • Stauziel: 850,00 n üNN
  • Absenkziel: 840,00 m ü NN
  • Gesamtstauraum: 28,45 Mio m3
  • Nutzraum: 19,65 Mio m3
  • Hochwasserschutzraum: 3,10 Mio m3
  • Seefläche bei Stauziel: 296 ha

Die Kunst der Planer bestand darin, die Vielzahl der Nutzungsansprüche an diesem See unter einen Hut zu bringen.

  • Schaffung naturnaher und beruhigter Zonen als ökologische Lebensräume
  • Erwerb von Niedermoorflächen und Uferstreifen; Herausnahme aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung
  • Abstimmung fischereilicher Belange mit Gewässergüte- und Naturschutzanforderungen
  • Klare Abgrenzung zwischen Freizeit und Naturschutz
  • Konzentration der Freizeitanlagen auf wenige Bereiche
Skizze zum Zweck und Funktion des Rottachsees: Niedrigwasseraufhöhung in der Donau, Hochwasserschutz, ökologischer Lebensraum, Energieversorgung, FreizeitnutzungBild vergrössern Zweck und Funktion des Rottachsees

Am Rottachsee ist es gelungen, den verschiedenen Ansprüchen soweit wie möglich gerecht zu werden und ein Miteinander zu entwickeln. Ohne viel Überwachungsaufwand werden die Regelungen akzeptiert. Wir führen dies auf folgendes zurück:

  • ein gewachsenes, gesellschaftliches Naturbewußtsein
  • ein geschicktes, unbewußtes Lenken durch Landschaftsgestaltung und Bepflanzung
  • klare Nutzungsregelungen.