Grabengestaltung im Rottachtal

Gräben – Lebensadern der Kulturlandschaft
Ökologische Grabenräumung im Rottachtal

Wasserführende Gräben sind ein vielfältiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Viele Tiere nutzen das Grabensystem als Nahrungsquelle und Jagdrevier, wie z.B. Graureiher und Libellen. Gras- und Wasserfrösche finden hier ihr Winterquartier und Kleinfische, wie Stichling, ein ganzjähriges Nahrungsangebot.

Boden- und Nährstoffeinträge führen zu starkem Pflanzenwachstum – die Gräben verlanden. Der Graben muss geräumt werden oder ein wertvoller Lebensraum geht verloren. Das Wasserwirtschaftsamt Kempten versucht, nach Absprache mit den Landwirten, Gräben zumindest teilweise ökologisch zu räumen und zu gestalten.

Nachteil:

Steile Uferböschungen.
Kleintiere kommen nicht mehr heraus.
Gleichmäßiges Grabenprofil.
Sehr geringe Strukturvielfalt.

Vorteil:

Abgeflachte Uferböschungen.
Kleintiere kommen aus Graben heraus.
Ungleichmäßiges Grabenprofil.
Sehr hohe Strukturvielfalt.
Teilbereiche des Grabens bleiben unberührt.
Kleintiere können von hier den geräumten Graben besiedeln.
Auf Glättungsmaßnahmen mit dem Bagger wurde verzichtet, Erhöhung der Rauhigkeit und Struktur.

Vorteil:

Hier entwickelt sich ein wertvoller Lebensraum für Libellen und Frösche.
Das Holz wurde als Sitzwarte für Vögel und Libellen eingebracht.

Die ökologische Grabengestaltung wurde im September 2012 im Rottachtal auf Flächen der Wasserwirtschaftsverwaltung und des Allgäuer Überlandwerkes AÜW von der Flussmeisterstelle Kempten unter Anmietung eines Kleinbaggers ausgeführt.