Hochwasserschutz für Lauben-Stielings, Sanierung des Wuhrdamms an der Leubas
Projekt-Info
Bemessungsabfluss HQ100 + Klimazuschlag: 94,4 m3/sDrosselabfluss: 25,0 m3/s
Stauvolumen: 3,8 Mio. m3
Dammlänge: ca. 100 m
Max. Einstauhöhe: ca. 6,8 m
Max. Dammhöhe: ca. 10,5 m
Bauzeit: September 2021 bis September 2022
Baukosten: ca. 650.000 €
Planung:
- WWA Kempten
- Ingenieurbüro Dr. Koch - Kempten
- Dr. Ebel & Co. Ingenieurgesellschaft für Geotechnik und Wasserwirtschaft mbH
- Geiger Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG
- Flussmeisterstelle Kempten
Der Wuhrdamm ist ein historisches Bauwerk aus dem späten 17. Jahrhundert. Mit dem Damm wurde damals der Wagegger Weiher mit etwa 800 Tagwerk Fläche aufgestaut. Er war damit der größte Fischweiher des Fürststifts Kempten und etwa so groß wie der Niedersonthofer See. Nach der Säkularisation wurde der See abgelassen, die Grundstücke verkauft und seitdem landwirtschaftlich genutzt. Heute dient der Damm durch den Rückstau der Leubas bei Hochwasser dem Schutz der Ortschaft Stielings, Gemeinde Lauben.
Im Damm befinden sich dafür zwei Durchlässe (Grund- und Hochablass): Die Leubas fließt durch den Grundablass. Dieser drosselt bei einem Hochwasser den Abfluss vom 94 m3/s auf 25 m3/s und staut dadurch die ehemalige Seefläche ein. Der Hochablass dient bei einem Einstau als Notentlastung und gibt ab einem bestimmten Wasserstand gezielt Wasser ab, um ein Versagen des Dammes zu verhindern.
Im Zuge einer Bauwerksuntersuchung wurde festgestellt, dass der Damm nicht alle Anforderungen an eine heutige Hochwasserschutzanlage erfüllt und somit einer Sanierung bedarf.
Der erste Bauabschnitt hierzu erfolgte bereits im Herbst 2021. Dabei wurde der Hochablass, der aus Holzbohlen und einem Steinbogen bestand durch einen neuen Wellstahldurchlass ersetzt. Die hierfür notwendige 6m tiefe Baugrube musste aufgrund der örtlichen Baugrundverhältnisse aufwändig gesichert werden, um einen Einsturz zu verhindern. Des Weiteren wurde ein Unterhaltungsweg neu errichtet, um den Damm mähen, pflegen und, bei einem Einstau, verteidigen zu können.
Im Spätsommer 2022 wurde der 2. Bauabschnitt umgesetzt. Da der Damm bei einem Einstau langsam durchsickert wird und somit eine Schwächung erleidet, wurde eine Dränageleitung am Fuß des Dammes eingebaut, die dieses Wasser sammelt und ableitet. Um diese Leitung wurde ein Kieskörper in bestimmter geometrischen Form gestaltet, die den Damm noch stabiler macht. Darüber hinaus wurde der Damm leicht verbreitert und eine einheitliche Neigung hergestellt, um der hohen Belastung bei einem Einstau entgegenzuwirken. Zuletzt wurden noch ein Hang am Auslaufbereich des Grundablasses gegen Abrutschen und die Ufer gegen Auskolkungen mit Wasserbausteinen gesichert.