Die Iller
Die Iller ist von ihrem Ursprung nahe Oberstdorf bis zum nördlichen Allgäu einer der prägendsten Flüsse im Allgäu.
Hochwasser als Innovationstreiber
Das Pfingsthochwasser 1999 führte zu großen Schäden im Illertal von Sonthofen bis Neu-Ulm bei Wohngebäuden, Gewerbe, Industrie, öffentliche Infrastruktur und Wirtschaft. Ca. 500 ha besiedelte Flächen wurden überstaut. Dabei entstand ein Gesamtschaden von ca. 60 Millionen Euro.
Die starken Niederschläge (ca. 250 mm in 24 Stunden) verursachten in der oberen Iller ein Hochwasser, das nach derzeitigen Erkenntnissen statistisch alle 300 Jahre auftritt. Durch das abgelaufene Hochwasser wurde deutlich, dass die Iller im oberen Illertal mit anderen Maßstäben zu messen ist. Starker Geschiebetrieb und großer Wildholzanteil führen zu einer Verschärfung der Situation. Unsere dicht genutzten und besiedelten Räume sind für solche Elementarereignisse sehr anfällig.
Im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes Obere Iller erhielten die anliegenden Gemeinden im oberen Illertal einen verbesserten Hochwasserschutz. Gleichzeitig wurde durch intelligente Nutzung der Retentionsräume auch der Hochwasserschutz für alle Unterlieger bei extremen Hochwasserereignissen verbessert.
Bei der Konzeptionierung bzw. Realisierung des Projektes wurden folgende Leitsätze verfolgt:
- Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Städte und Gemeinden im oberen Illertal auf ein angemessenes Niveau.
- Verbesserung der Wirksamkeit des Wasserrückhalts in der Fläche, mit dem Ziel, den Schutzgrad bei Extremhochwasser für Ober- und Unterlieger zu verbessern.
- Durch die Ausbaumaßnahmen in der Oberen Iller darf sich die Hochwassersituation für die Unterlieger auch bei kleinen Hochwasserereignissen nicht verschlechtern.
- Minimierung von Schäden, bei Hochwasserereignissen, die den Schutzgrad übersteigen, durch intelligente Bauweisen und Aufbau eines Hochwasservorhersagemanagements.
- Verbesserung der ökologischen Gewässer- und Naherholungsfunktion.
- Bewusstmachung des Hochwasserrestrisikos.
An dieser Stelle muss deutlich gesagt werden, dass es noch größere Hochwasser als an Pfingsten 1999 geben kann. Bereits während der Umsetzung des Projektes wurde dies mit dem Augusthochwasser 2005, das in der Abflussspitze das Pfingsthochwasser deutlich übertraf, in Erinnerung gebracht. Wegen der bereits fertiggestellten Teilabschnitte Immenstadt bis Sonthofen war jedoch die Schadenssumme wesentlich geringer als beim Pfingsthochwasser 1999.


Ablassen des Grundwasserspiegels
Immer wieder werden Forderungen laut, dass auch hohe Grundwasserstände durch eine Tieferlegung der Iller im Rahmen des Hochwasserschutzprojektes beseitigt werden sollen.
Da der Einflussbereich der Iller auf das Grundwasser auf den unmittelbaren Nahbereich (ca. 80 - 200 m Breite) im Wesentlichen beschränkt ist, lassen sich Grundwasserprobleme durch eine Tieferlegung nicht lösen, ganz zu schweigen von den Folgen einer Tieferlegung:
- Ausspülung von Brücken und Uferschutzbauten
- Freilegung von Abwasser-, Strom-, Kommunikations- und Wasserversorgungsunterquerungen
- Setzungen von Gebäuden
Im Rahmen des Projektes wurde darauf geachtet und durch Gutachter überprüft, dass durch die geplanten Maßnahmen keine Erhöhung des Grundwasserspiegels bewirkt wird.
Man kann heute schon davon ausgehen, dass sich die vorgesehenen Gewässeraufweitungen nur positiv auf den Grundwasserspiegel auswirken werden.
Sonstiges Thema
Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, aber ich fände was ökologisches oder spannenderes toll, dann würde ich das auch weiter hoch packen. Für deine Ideen bin ich hier sehr offen! ;)