Der Niedersonthofener See
Der große Alpsee bei Immenstadt im Allgäu erfreut sich bei Einheimischen wie Touristen großer Beliebtheit für jegliche Art von Wassersport.
Grund der Sanierung
Nach seiner letzten großen Instandsetzung 1983, mussten 2021 nach ca. 40 Jahren erneut umfangreiche Sanierungsarbeiten am See durchgeführt werden.teuerungstechnik, Überwachung und Korrosion an vorhandenen Stahlleitungen festgestellt werden. Während der weiteren Überwachung wurde zudem eine Mikrobiologisch Induzierte Korrosion (MIC) der Stahlleitung festgestellt, die durch Bakterien entsteht und weitreichende Folgen für den Stahlwasserbau und die Leitung hat.
Planung
Ab 2020 wurden die Planungen zur Sanierung des Ellertshäuser Sees begonnen. Intensive Abstimmungen mit allen Beteiligten, Nutzern, Rechtsbehörde, Naturschutz und Kommune waren notwendig, um die Maßnahmen zu besprechen und zu koordinieren.
Für die Sanierung Parallel zur saP wurden geotechnische Untersuchungen veranlasst und die Ausschreibung für die Ingenieurleistungen durchgeführt.
Unvorhersehbare Probleme
Durch die geotechnischen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass der Vordamm weder dicht noch standsicher ist, sofern der Hauptsee abgelassen wird – die Gefahr eines Grundbruches konnte nicht ausgeschlossen obleme zu lösen, musste eine Innendichtung in den Vordamm eingebracht werden und eils Sicherung der Böschungen des Vordamms wurde ein Auflastfilter mit Wasserbausteinen von der Seesohle bis knapp über die Wasserspiegellinie des Sees aufgebracht.
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Ablassen des Sees
Das planmäßige Ablassen des Hauptsees wurde nach der Badesaison 2021 begonnen. Zudem musste beim Ablassen darauf geachtet werden, dass die Entleerung der ca. 1,6 Mio m³ eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Die Abfischung wurde in zwei Schritten geplant. Zur schonenden Entnahme der Fische wurde eine Netzbefischung durchgeführt und bei fast komplett abgesenktem See eine Standardabfischung, wie es in der Teichwirtschaft üblich ist. Ein Teil der entnommenen Fische wurden im Vorsee gehältert, um nach Wiedereinstau des Hauptsees einen starken Fischbesatz zu haben. Insgesamt wurden mehr als 8000 kg Fisch aus dem See entnommen. Während des gesamten Abfischvorganges mussten durch das Amt die streng geschützte große Teichmuschel abgesammelt werden. Alle Muscheln wurden kartiert, vermessen, gezählt und gereinigt, bevor diese ebenfalls im Vorsee zwischengehältert wurden – um auch die Muscheln nach Fertigstellung der Baumaßnahme zurück in den Hauptsee zu verbringen.
Bau der Grundsperre
Im Frühjahr 2022 wurde dann begonnen die Grundsperre zu errichten und parallel das Sediment zu entfernen. Die Grundsperre ist ein kleiner Damm im Hauptsee, der dafür sorgt, dass bei einer erneuten Sanierung des Stahlwasserbaus, der See nicht noch einmal komplett abgelassen werden muss. Die Grundsperre ist ca. 5,5 m unterhalb der Wasserspiegelliene des Sommerstauziels von 334,5 m ü. NN. Die Grundsperre ist als Erdschüttdamm ausgeführt. Dieses Baumaterial wurde aus dem Stauraum des Ellertshäuser Sees gewonnen, um kurze Transportwege zu haben und die umliegende Verkehrsinfrastruktur und Bevölkerung zu entlasten. Das Sediment, welches im Stauraum entnommen wurde, konnte für die Errichtung von zusätzlichen Flachwasserzonen verwendet werden, um zusätzlich Struktur an den Uferbereichen des Sees zu generieren. Im September 2022 konnte die Sedimententnahme und der Bau der Grundsperre abgeschlossen werden, sodass der Aufstau des Sees teilweise beginnen konnte, um den Grundsee zu befüllen. Der Schieber wurde am 22.09.2024 durch Staatsminister Glauber persönlich geschlossen.