Der Rottachsee
Der Rottachsee erfreut sich bei Einheimischen wie Touristen großer Beliebtheit für jegliche Art von Wassersport.
Vorgeschichte
1919 wurde in einer Studie untersucht, wie man die Iller energetisch nutzen und Zeiten mit geringer Wasserführung ausgleichen könnte. Hier war erstmalig von einem "Rottachwerk" die Rede. Über die folgenden 50 Jahre hinweg änderten sich sowohl die Ausmaße des Projektes, als auch der mögliche Bauherr immer wieder – die damals angedachte Funktion eines Mangelwerkes blieb jedoch erhalten. Letztlich war es der Freistaat Bayern, der das Projekt Mitte der 80er Jahre baute. 1992 war die Talsperre dann nach einer zwei Jahre dauernden Aufstauphase einsatzbereit.
Zweck der Talsperre
Sinkt die Wasserführung in der Donau am Pegel in Bad Held unter 44 m³/s, wird aus dem Rottachsee Wasser abgegeben. Je nach Einschätzung der Trockenperiode können 2000 bis 5000 Liter pro Sekunde beigesteuert werden. Das Wasser fließt dann über die Rottach in die Iller und von dort aus weiter bis in die Donau. Mit einem insgesamt zur Verfügung stehenden Volumen von knapp 20 Mio. m³ kann bei maximaler Niedrigwasserabgabe zwei Monate lang der Abfluss verbessert werden. Der Wasserstand im See sinkt dann um zehn Meter.
Das kommt zahlreichen Nutzern dieses Wassers sowie der Gewässerökologie an Iller und Donau zu Gute. Das Wasser wird unter anderem genutzt für:
- • Stromerzeugung in Ausleitungen (Illerkanäle, Eiskanal)
• Trinkwasserversorgung
• Kühlwasser für das Atomkraftwerk Gundremmingen (bis 2021, aktuell Nachbetrieb)
Darüber hinaus hilft dieses Zuschusswasser den Gewässerbewohnern, in dem es verhindert, dass die Iller bereichsweise austrocknet und sich das übrige Wasser zu stark erhitzt.
Da auch bei geringer Wasserführung die gleiche Menge durch Industrie und Haushalte belastetes Abwasser in die Gewässer gelangt, sorgt das Zuschusswasser dafür ein kritisches Mischungsverhältnis nicht zu unterschreiten. So werden die Gewässer davor bewahrt zu kippen.
Ökologie und Landschaftspflege
Da beim Bau des Rottachsees zwangsläufig viel wertvolle Natur zerstört wurde, musste an anderer Stelle für einen Ausgleich gesorgt werden. Daher verfügt der Rottachsee heute über ausgewiesene Zonen, die allein der Natur zur Verfügung stehen. Pflanzen und Streuwiesen wurden aus dem späteren Stauraum ins Umland versetzt und zudem weitere Biotope neu geschaffen.
Weitere Aufgaben des Rottachsees
Wo ein künstlicher See entsteht, gibt es immer auch die Chance, das Wasser für zahlreiche Nebenzwecke zu nutzen. Vorrang hat aber stets der Hauptzweck, die Niedrigwasseraufhöhung.
Nebennutzungen am Rottachsee:
- • Hochwasserschutz
• Stromerzeugung
• Vereine wie Fischereivereine, Wasserwacht, Segel- und Surfvereine
• Tourismus und Naherholung
Livebild und Winddaten
Hier finden Sie aktuelle Messwerte sowie ein Bild unserer Webcam am Rottachsee:
Aktuelle Messdaten vom 3.12.2024, 6:02 Uhr
Messwert | Bemerkung | |
---|---|---|
Windstärke | 1.4 m/s | alle 30 Min. (Mittelwert) |
Windrichtung | 278 ° |
alle 30 Min. (Mittelwert) |
Seestand | 849.15 m | täglich (Mittelwert) |
Wassertemperatur | 5.7 °C | täglich (Mittelwert) |
Lufttemperatur | 2.6 °C | alle 60 Min. (Mittelwert) |
Wasserqualität | eutroph | |
Wetterberichte |
DWD
Meteo |
m/s |
Beaufort- Stärke |
km/h | kn |
---|---|---|---|
0.0 - 0.2 | 0 | < 1 | < 1 |
0.3 - 1.5 | 1 | 1 - 5 | 1 - 3 |
1.6 - 3.3 | 2 | 6 - 11 | 4 - 6 |
3.4 - 5.4 | 3 | 12 - 19 | 7 - 10 |
5.5 - 7.9 | 4 | 20 - 28 | 11 - 16 |
8.0 - 10.7 | 5 | 29 - 38 | 17 - 21 |
10.8 - 13.8 | 6 | 39 - 49 | 22 - 27 |
13.9 - 17.1 | 7 | 50 - 61 | 28 - 33 |
17.2 - 20.7 | 8 | 62 - 74 | 34 - 40 |
20.8 - 24.4 | 9 | 75 - 88 | 41 - 47 |
24.5 - 28.4 | 10 | 89 - 102 | 48 - 55 |
28.5 - 32.6 | 11 | 103 - 117 | 56 - 63 |
> 32.7 | 12 | > 118 | > 64 |